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Hingabe - in einem Atemzug

»Was Du Angst hast zu verlieren - loszulassen übe Dich.«

Heute habe ich, wie ich meine, die Essenz von Atmung verstanden. Ich mußte einfach loslachen, als ich es herausfand. 24 Jahre habe ich Yoga praktiziert, und vielleicht habe ich es nie getan. 24 Jahre für eine 5 Minuten Lektion. Meine Atemübungen waren wie das, was wir Zufallsreiki nennen. Ich bin dem perfekten Atemzyklus 4-16-8-8 nachgejagt, was für Einatmen-Anhalten-Ausatmen-Anhalten in Sekunden steht. Ich hatte mich sogar verbessert, ziemlich schnell ging es zu 5-20-10-10 und weiter zu 6-24-12-12. Von da an ging es nicht weiter, weder in zeitlicher Ausdehnung noch in Freude, wie Du vielleicht schon vermutest. Die vorteilhaften Auswirkungen meiner »Versuche« waren über die ganze Zeit wahrscheinlich auch eher begrenzt.

Vor einiger Zeit habe ich dann diesen Spruch gehört. Die Yogis sagten »Perfekte Atmung - Perfekte Gesundheit«. In meinem Geist fing etwas zu arbeiten an. Was ist die Essenz dieser perfekten Atmung? Ist es wirklich dieser vorgegebene Rhythmus oder gar eine Frage, wie lange jemand den Atem anhalten kann?

Dieser Atem ist doch in Wirklichkeit der Hauch des Lebens. Ich lasse die ganze göttliche Schöpfung und Energie in mich eintreten, und mein ganzes Selbst, meinen Körper, meinen Geist ausfüllen, wenn ich einatme. Dieser Atem verbindet meinen Körper mit meinem höheren Selbst. Je tiefer und vollständiger ich einatme, umso näher komme ich meiner wirklichen spirituellen Natur. Diesen Atmen vollständig aufzunehmen heißt, mich meiner eigenen göttlichen Natur anzunähern. Es ist dieser Atem, der das Scheinbare mit dem Unbekannten verbindet. Wenn ich mich mit diesem Geschenk vollständig vereinen kann, es verinnerlichen kann, werde ich auch bereit sein, es loszulassen. Dieses Loslassen ist Hingabe. Sie ist absolut notwendig und muß vollständig sein. Ich habe kein Recht, etwas zu behalten, was mir leihweise vergönnt wurde. Alles auf der Erde folgt dem heiligen »Gesetz der Rückkehr«, von dem das Gravitationsgesetz nur ein Aspekt ist. Wenn ich ausatme, ergebe ich mich diesem Gesetz, ich gebe mich ihm hin. Ich trete in die Welt und erlaube, das mein Selbst von der göttlichen Schöpfung wieder absorbiert wird. Je tiefer und vollständiger ich diesen Kreislauf fließen lassen kann, desto mehr bin ich Eins mit dem Universum und mit mir selbst.

Ich bin der Meinung, daß diese vollständige Hingabe eine intuitive Handlung, beruhend auf intuitivem Wissen voraussetzt. Und dies ist die vollständige Absorption.

Als ich anfing, meine Atemübungen mit diesem Fokus durchzuführen, habe ich sofort eine große Freude gespürt. Ich fühlte mich wie aufgeladen, mit einer unerwarteten Klarheit. Leichte Beschwerden, die ich über Monate am linken Hüftgelenk hatte, verschwanden plötzlich. Ich fühlte mich fast wie benommen ob dieser untypischen Frische. Kurz darauf habe ich ein bezauberndes Mädchen kennengelernt. In mir sind Gefühle von Liebe erwacht, die ich in dieser Tiefe nie kannte. Um es mit anderen Worten zu sagen - mein Sein hat sich mit den vollständigen Atemzügen harmonisiert und ausgedehnt.

Mit meiner Erkenntnis sind meine Atemzyklen nicht nur tiefer geworden sondern auch automatisch länger, und jetzt verstehe ich es. Ich bin einem Ziel nachgejagt, daß ich nicht erreichen konnte. Denn das Ziel ist in Wirklichkeit kein Ziel sondern ein Effekt von nicht versuchen, etwas das sich infolge stolzer Absorption und hingabevoller Aufgabe ergibt. Ich bin nicht auf der Erde um mich nur hinzugeben. Aber Hingabe ist ein natürlicher Teil davon.

Für den Spruch der Yogis oben gibt es eine physiologische Erklärung. In der Atmung scannt der KörperGeist die ganze Existenz - von der tiefsten Frequenz (den Knochen) bis hin zur höchsten (den Chakren). Diese bewußte Kenntnis von allem, was im KörperGeist passiert, ist Voraussetzung für die vollständige Selbstheilung. Wie könnte wohl jemand mit einer flachen Atmung gesund bleiben und sein ganzes Potential ausschöpfen?

Meine Atmung ist mein immerwährender Zeuge, wie weit ich für Absorption und Hingabe bereit bin, wieviel Göttlichkeit ich in mein Handeln lege. Nicht das gleichzeitige Ausführen mehrerer Handlungen kann dieses Bewußtsein freilegen, sondern nur das Gegenteil davon. Im Fernen Osten sagt man:

  • Wenn ich spiele, dann spiele ich.
  • Wenn ich schlafe, dann schlafe ich.
  • Wenn ich esse, dann esse ich.
  • Wenn ich atme, dann atme ich.

So möchte ich anfügen:

  • Wenn ich einatme, dann lasse ich das Universum in mich eintreten.
  • Wenn ich ausatme, gebe ich mich hin (trete ich in die Welt).

Axel Ebert • Februar 2006
नम: (Sanskrit - Namaha)

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